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16.05.2024, 20:06 Uhr
Gutachten über EINSAMKEIT
erstellt für den SoVD
Das Thema Einsamkeit hat offensichtlich in unserer Gesellschaft noch nicht den Stellenwert erreicht, um von der Politik besonders hervorgehoben zu werden
In Berlin ung zwar nur im Bezirk Reinickendorf mit der Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner eine Stelle als Einsamkeitsbeauftragte. geschaffen. Damit hat sie eine Vorreiterrollein Deutschland eingenommen.
Aufgrund der zunehemnden Problematik ist die politische Zurückhaltung in den anderen Bezirken Stelle
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In Berlin ung zwar nur im Bezirk Reinickendorf mit der Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner eine Stelle als Einsamkeitsbeauftragte. geschaffen. Damit hat sie eine Vorreiterrollein Deutschland eingenommen.
Aufgrund der zunehemnden Problematik ist die politische Zurückhaltung in den anderen Bezirken Stelle
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....Die vielfältigen Diskussionen und einzelen e Lösungsansätze zum sich immer weiter vertärkenden Thema der Einsamkeit von Menschen veranlassten den Sozialverband Deutschland (SoVD) ein Gutachten zu diesem Thema zu erstellen.
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Kernaussagen
Einsamkeit ist weder an ein bestimmtes Alter noch an eine bestimmte
Lebenslage gebunden, es kann jede und jeden zu jeder Zeit treffen.
Denn Einsamkeit ist das subjektive Gefühl, zu wenig Kontakte zu haben,
keine Nähe zu spüren. Auch wenn insgesamt nur wenige Menschen
sich meist oder (sehr) oft einsam fühlen – in Deutschland geben dies
je nach Studie zwischen vier (EUKommission 2018) bis zwölf Prozent
(SPLENDID RESEARCH 2019) der Bevölkerung an, so sprechen wir dabei
doch von rund vier bis neun Millionen Menschen.
Einsamkeit im Alter steht besonders im Fokus des öffentlichen und
wissenschaftlichen Interesses. Die Auswertungen des Alterssurveys
(Huxhold und Engstler 2019) belegen, dass sich die ganz überwiegende
Mehrheit der Menschen in der zweiten Lebenshälfte nicht einsam
fühlt. Auch im Zeitverlauf zeigen sich keine deutlichen Veränderungen,
sodass von einer Zunahme der Einsamkeit bei Älteren nicht pauschal
gesprochen werden kann.
Allerdings besteht bei Älteren über 75 Jahren ein deutlich höheres
Risiko, Einsamkeit oder soziale Isolation zu erleben (Luhmann und
Hawkley 2016), wenn multiple Problemlagen dazukommen.
Dazu gehören zum Beispiel Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit,
abnehmende körperliche Mobilität, Altersarmut oder auch der Verlust
eines geliebten Menschen.
Die deutsche Bevölkerung kommt nach eigenen Angaben bisher ganz
gut mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zurecht
(Bertelsmann Stiftung 2020). Gleichwohl haben Gefühle von Einsamkeit
und sozialer Isolation deutlich zugenommen. Die CoronaKrise
wird von älteren Menschen, zumindest von denjenigen, die man bei
Befragungen auch erreichen konnte, als deutlich weniger belastend
empfunden als erwartet und auch im Vergleich zu jüngeren Menschen.
Für die kommenden Monate wird es wichtig sein, die Belange der
Kernaussagen10
Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht aus den Augen
zu verlieren. Denn sie sind besonders gefährdet, an Einsamkeit und
Isolation zu leiden.
Einsamkeit ist nicht nur ein individuelles Gefühl, das einfach wieder
verschwindet, wenn man etwas Schönes unternimmt. Oftmals besteht
das Einsamkeitsempfinden über lange Zeit und beeinträchtigt das
physische und psychische Wohlbefinden und kann krank und depressiv
machen. Soziale Isolation, verstanden als eine verminderte Anzahl
an Kontakten, kann also Folge und Ursache von Einsamkeit sein.
Soziale Exklusion betrifft hingegen nicht nur einzelne Menschen, wie
zum Beispiel alleinerziehende Frauen und ihre Kinder, sondern auch
ganze Gruppen, die durch geringe Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
ausgeschlossen, isoliert und einsam sind. Behinderung, chronische
Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Armut oder Langzeitarbeitslosigkeit,
aber auch fehlende soziale Infrastruktur wirken hier verschärfend auf
Einsamkeitserleben und soziale Isolation. Ein besonderes Augenmerk
sollte daher diesen vulnerablen Gruppen gelten, die sich sowohl einsam
als auch sozial exkludiert fühlen. Denn diese Gruppe leidet nicht nur
unter einem geringen Zugang zu sozioökonomischen Ressourcen,
sondern auch unter einem Mangel an sozialem Unterstützungs
potenzial. Die Gefahr der Verstetigung ist hier besonders groß.
Empfinden sich ganze Bevölkerungsgruppen als nicht zugehörig oder
chancenlos isoliert, dann kann dieser Zustand auch zur Gefährdung des
sozialen Zusammenhalts führen.
Gesellschaftliche Bedingungen, kulturelle Werte und Normen sowie
individuelle Erfahrungen prägen unsere Vorstellung davon, wie unsere
sozialen Kontakte und Beziehungen aussehen sollten. Große soziale
Umbrüche und Innovationen wie die Individualisierung oder die
Digitalisierung ändern die (Vorstellung von) Beziehungen innerhalb
weniger Jahre. Solche rasanten Entwicklungen erfordern Anpassung
sowohl seitens der Gesellschaft als auch auf individueller Ebene.
Allerdings lassen sich Ursache und Wirkung sowie die Wirkrichtung des
sozialen Wandels nicht immer eindeutig bestimmen. Einflussfaktoren
auf individueller, gesellschaftlicher sowie regionaler Ebene stehen in
einer permanenten Wechselwirkung miteinander und beeinflussen
sich positiv wie negativ. So beschert uns beispielsweise eine längere
Lebenserwartung deutlich mehr Zeit, die wir gemeinsam mit einer
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Kernaussagen
Einsamkeit ist weder an ein bestimmtes Alter noch an eine bestimmte
Lebenslage gebunden, es kann jede und jeden zu jeder Zeit treffen.
Denn Einsamkeit ist das subjektive Gefühl, zu wenig Kontakte zu haben,
keine Nähe zu spüren. Auch wenn insgesamt nur wenige Menschen
sich meist oder (sehr) oft einsam fühlen – in Deutschland geben dies
je nach Studie zwischen vier (EUKommission 2018) bis zwölf Prozent
(SPLENDID RESEARCH 2019) der Bevölkerung an, so sprechen wir dabei
doch von rund vier bis neun Millionen Menschen.
Einsamkeit im Alter steht besonders im Fokus des öffentlichen und
wissenschaftlichen Interesses. Die Auswertungen des Alterssurveys
(Huxhold und Engstler 2019) belegen, dass sich die ganz überwiegende
Mehrheit der Menschen in der zweiten Lebenshälfte nicht einsam
fühlt. Auch im Zeitverlauf zeigen sich keine deutlichen Veränderungen,
sodass von einer Zunahme der Einsamkeit bei Älteren nicht pauschal
gesprochen werden kann.
Allerdings besteht bei Älteren über 75 Jahren ein deutlich höheres
Risiko, Einsamkeit oder soziale Isolation zu erleben (Luhmann und
Hawkley 2016), wenn multiple Problemlagen dazukommen.
Dazu gehören zum Beispiel Erkrankungen und Pflegebedürftigkeit,
abnehmende körperliche Mobilität, Altersarmut oder auch der Verlust
eines geliebten Menschen.
Die deutsche Bevölkerung kommt nach eigenen Angaben bisher ganz
gut mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zurecht
(Bertelsmann Stiftung 2020). Gleichwohl haben Gefühle von Einsamkeit
und sozialer Isolation deutlich zugenommen. Die CoronaKrise
wird von älteren Menschen, zumindest von denjenigen, die man bei
Befragungen auch erreichen konnte, als deutlich weniger belastend
empfunden als erwartet und auch im Vergleich zu jüngeren Menschen.
Für die kommenden Monate wird es wichtig sein, die Belange der
Kernaussagen10
Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht aus den Augen
zu verlieren. Denn sie sind besonders gefährdet, an Einsamkeit und
Isolation zu leiden.
Einsamkeit ist nicht nur ein individuelles Gefühl, das einfach wieder
verschwindet, wenn man etwas Schönes unternimmt. Oftmals besteht
das Einsamkeitsempfinden über lange Zeit und beeinträchtigt das
physische und psychische Wohlbefinden und kann krank und depressiv
machen. Soziale Isolation, verstanden als eine verminderte Anzahl
an Kontakten, kann also Folge und Ursache von Einsamkeit sein.
Soziale Exklusion betrifft hingegen nicht nur einzelne Menschen, wie
zum Beispiel alleinerziehende Frauen und ihre Kinder, sondern auch
ganze Gruppen, die durch geringe Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
ausgeschlossen, isoliert und einsam sind. Behinderung, chronische
Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Armut oder Langzeitarbeitslosigkeit,
aber auch fehlende soziale Infrastruktur wirken hier verschärfend auf
Einsamkeitserleben und soziale Isolation. Ein besonderes Augenmerk
sollte daher diesen vulnerablen Gruppen gelten, die sich sowohl einsam
als auch sozial exkludiert fühlen. Denn diese Gruppe leidet nicht nur
unter einem geringen Zugang zu sozioökonomischen Ressourcen,
sondern auch unter einem Mangel an sozialem Unterstützungs
potenzial. Die Gefahr der Verstetigung ist hier besonders groß.
Empfinden sich ganze Bevölkerungsgruppen als nicht zugehörig oder
chancenlos isoliert, dann kann dieser Zustand auch zur Gefährdung des
sozialen Zusammenhalts führen.
Gesellschaftliche Bedingungen, kulturelle Werte und Normen sowie
individuelle Erfahrungen prägen unsere Vorstellung davon, wie unsere
sozialen Kontakte und Beziehungen aussehen sollten. Große soziale
Umbrüche und Innovationen wie die Individualisierung oder die
Digitalisierung ändern die (Vorstellung von) Beziehungen innerhalb
weniger Jahre. Solche rasanten Entwicklungen erfordern Anpassung
sowohl seitens der Gesellschaft als auch auf individueller Ebene.
Allerdings lassen sich Ursache und Wirkung sowie die Wirkrichtung des
sozialen Wandels nicht immer eindeutig bestimmen. Einflussfaktoren
auf individueller, gesellschaftlicher sowie regionaler Ebene stehen in
einer permanenten Wechselwirkung miteinander und beeinflussen
sich positiv wie negativ. So beschert uns beispielsweise eine längere
Lebenserwartung deutlich mehr Zeit, die wir gemeinsam mit einer
aktualisiert 18.06.2024, 20:46 Uhr
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